Wie ging das Jahr nun zu Ende, Schwalbenkinder?
Das Jahr 2018 haben wir längst in unsere wundersame Erinnerungskiste gelegt, denn das neue und noch unbeschriebene 2019 hat nach unserer kleinen Auszeit kräftig an unserer Schwalbenkinder-Tür geklopft und um Planung gebeten. Fernab von dem ganzen Vorsatz-Wahn, den so ein Jahresbeginn mit sich bringt, haben wir uns also an die ersten drei Monate gemacht und realistisch geplant. Wir haben unsere Wünsche geäußert, uns Gedanken über Verbesserungen gemacht, neue Ziele definiert und – wir haben uns gelobt. 2018 hat uns nämlich gezeigt, wie wir mit Krisen-Situationen umgehen und manchmal auch akzeptieren müssen, dass Perfektionismus ein großer Stolperstein sein kann, den wir gelegentlich im großen Schrank der unliebsamen Gefühle wegsperren mussten. Gut so.
Im Juli hatte ich bereits einen Halbzeit-Post verfasst, indem ich die letzten sechs Monate rekonstruierte. Ich weiß nicht, wie es euch damit geht, aber ich verfalle oft dazu, mich nur an die negativen Ereignisse zu erinnern. Solche Rekonstruktionen zeigen aber meist Positives auf, das ich längst vergessen habe.
Wie ging unser Schwalbenjahr 2018 also weiter?

Juli – Von Produktivität, Wanderlust und heißen Sommertagen
Der Juli hat einige schöne, neue Dinge hervorgebracht. In der Puppeterie wurde fleißig an neunen Puppen-Kleidersets gearbeitet und dabei sind zwölf zauberhafte Unikate entstanden. Währenddessen stand die Papeterie ganz unter dem Motto „Wanderlust“. OK, „Wanderlust“ ist mitunter einer der meistgehörten und benutzten Trendwörter des letzten Jahres. Weil es ein wundersames Wort ist. Weil es ein Wort ist, das 1000 Geschichten erzählen kann. Meine Geschichte erzählt aber nicht nur von der Freude ferne Länder zu erkunden, sondern vielmehr von den Alltagsabenteuern, die man gemeinsam erlebt.
Und dann kamen die heißesten Sommertage, die das Arbeiten fast unmöglich machten. Zwangspause – oder auf die Suche nach klimatisierten Workspaces gehen.

August – Im Spätsommer an Weihnachten denken
Sobald ein neuer Monat in meinem Kalender anfängt, überlege ich mir ein Motto oder suche nach einem schönen Zitat, was dann in meine Übersicht reingeschrieben wird. Jenen August habe ich mit Susan Sontags Worten durchleuchtet:
„Do stuff. Be clenched, curious. Not waiting for inspiration´s shove or society´s kiss on your forehead. Pay attention. It´s all about paying attention. Attention is vitality. It connects you with others. It makes you eager. Stay eager.“
Dieses Zitat hat mich tatsächlich motiviert Dinge zu erledigen, denn der August hatte es wirklich in sich – die Vorbereitungen für den Benrather Weihnachtsmarkt fingen an. In der Puppeterie wurde neben den ganzen Wunschpuppen-Bestellungen an einem Sortiment von 17 Puppen gearbeitet. Gleichzeitig wurde der Schwalbenkinder-Shop mit den neuen Kleidersets und Giclée-Drucken gefüllt.
In der Papeterie arbeitete ich an meinem ersten großen Projekt: Baby-Meilensteinkarten. Ich hatte mir im Vorfeld bereits grob Gedanken gemacht, aber bei insgesamt 21 Karten brauchte ich mehr als Motivation, nämlich einen Plan. Ein paar Tage dauerte es und dann kam auch ich endlich in meinen kreativen Workflow.
Zu allem Überfluss mussten wir noch einige bürokratische Dinge klären. Diese kommen ja bekanntlich dann, wenn man sie am wenigsten erwartet oder braucht. „Stay eager“, sagte ich mir also stets und verkroch mich nicht unter die Bettdecke.
Und es gab natürlich auch wundersame Tage im August: Geburtstage und Hochzeitstage. Mehr Liebe geht nicht.

September – Huhu, ihr neuen Puppenkinder!
Während ich zwei Wochen durch Frankreich reisen durfte, entstand in der Puppeterie ein zauberhaftes Puppenwesen nach dem anderen. Also wurde ich doppelt belohnt im September: mit einer wunderbaren Auszeit und mit vielen neuen Puppenkindern, die ich nach meinem Urlaub erst einmal bestaunen musste. Jedes Schwälbchen und Schwalbenkind hat sich blitzeschnell in mein Herz verankert.
Ein bisschen arbeiten musste ich aber trotzdem! Also ging es wieder schnell zu meinem Aquarellkasten und Vogel-Buch.

Oktober – Endspurt!
Ach, der goldene Oktober! 2018 war er besonders golden, gesegnet mit so vielen Sonnentagen, die uns beim Abarbeiten unserer To-Do-Listen zuschauten und mit warmen Sonnenstrahlen sanft über den Kopf streichelten.
Wir arbeiteten also fleißig weiter und hakten Schritt für Schritt unsere To-Do-Liste ab.
Neue Produkte: check!
Eingehende Bestellungen bearbeiten: check!
Flyer, Waschanleitungen, Dankeskärtchen gestalten: check!
Angebote für HändlerInnen konzipieren und verfassen: check!
Der Oktober war so, so produktiv – anstrengend und wunderbar zugleich.

November – Der letzte Feinschliff
Für viel Nervosität vor dem Marktbeginn blieb uns nicht wirklich viel Zeit, denn wir haben alles genau auf den Tag geplant. Unsere „Software“ war fertig, nun mussten wir uns nur noch um die „Hardware“ kümmern, damit unsere Weihnachtsmarkt-Hütte hübsch aussieht und auch funktional ist. Und dann kam er, der erste Aufbautag! Mit Werkzeug, Regalen, Stoffabdeckungen, Ölradiator und einer vollen Kaffeekanne ausgestattet fuhren wir also zum ersten Mal in unser „Wochenend-Lädchen“. Allerdings bemerkten wir schnell, dass die Rillen im Holzboden so groß waren, dass unser Ölradiator kaum gegen die Kälte ankam. Also deckten wir den Boden mit kälteabweisendem Isoliermaterial ab und knallten noch drei Teppiche drauf. Wunderbar.
Zwar mussten wir etwas umdenken einige Dinge umstellen und austauschen, aber mit dem Endresultat waren wir mehr als zufrieden.
Als der Weihnachtsmarkt am Schloss Benrath dann endlich seine Türen öffnete und der erste Verkaufstag begann, konnten wir uns tatsächlich etwas entspannen und den Kundenkontakt genießen.

Dezember – Ein Batzen Winterliebe
Der Dezember war an den Weihnachtsmarkt-Wochenenden vollgepackt mit den liebsten Menschen, den kuriosesten Sprüchen und dem nassesten Wetter aller Zeiten. An den anderen Tagen kümmerten wir uns um „Puppen-Nachschub“ und optimierten alles was optimiert werden musste. Trotzdem versuchten wir, das Tempo zu reduzieren und uns kleine Auszeiten zu nehmen.
Bevor der Markt losging, haben wir uns eine bestimmte Sache vorgenommen:
Wir wollen es genießen!
Und ich glaube, dass haben wir auch geschafft. Wenn ich jetzt an uns denke, wie wir dick eingepackt in gefühlt 1000 Schichten Stoff uns kaum bewegen konnten, Kaffee schlürfend und über uns selbst lachend, in dieser kleinen, feinen Hütte saßen umgeben von all den Herzensdingen, ja, dann stimmt es mich so glücklich. Und wenn ich mir all die freundlichen und süßen Worte von kleinen und großen BesucherInnen und all die liebevollen Interaktionen wieder ins Gedächtnis rufe, dann rührt mich das auf eine ganz besondere Weise. Diese so wundersamen Momente werden wohl eine ganze Weile in unseren Herzen verweilen.
So endete also unser Schwalbenjahr 2018. Mit seinen Höhen und Tiefen. Und es hätte uns nicht besser treffen können, denn wir haben so vieles daraus mitgenommen. Und ja, ich bin wieder überrascht, dass das letzte Jahr so wahnsinnig viele gute und positive Momente für uns übrig hatte. Juhu!